Der Graf und die Diebin

Erschienen: 03/2008

Genre: Historical Romance
Zusätzlich: Vanilla

Location: Frankreich, Normandie, Paris

Seitenanzahl: 352

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Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-421-4
ebook: 978-3-86495-422-1

Preis:
Print: 13,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Der Graf und die Diebin


Inhaltsangabe

Der junge Comte Christian de Saumurat wird wegen einer frechen Bemerkung vom Hof des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. verbannt. Seitdem langweilt er sich auf seinem Schloss in der Normandie. Er treibt - unterstützt von seinen beiden Freunden - allerlei Schabernack, und zu dritt verbringen sie viele erotische Stunden mit hübschen Bauerndirnen.

Eines Tages handelt er einem Bauern die schöne Hühnerdiebin Jeanne ab und nimmt sie mit auf sein Schloss. Dort hat Christian jedoch seine liebe Not, die widerspenstige Wildkatze zu zähmen, denn Jeanne ist keineswegs gewillt, sich seinem Willen kampflos zu unterwerfen. Doch kaum ist Christian am Ziel seiner Wünsche angelangt, stattet die intrigante Marguerite den Schlossbewohnern einen Besuch ab, denn sie will Christian für sich gewinnen ...

 

Über die Autorin

Patricia Amber ist eines der vielen Pseudonyme der Spiegel-Bestseller-Autorin Hilke Sellnick. Die geborene Niedersächsin stammt aus einer Schau-spielerfamilie, die ihre Kreativität früh förderte. Seit etlichen Jahren lebt sie im hessischen Idstein, wo sie die Ideen für ihre Geschichten am besten...

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Leseprobe

Jeanne war nach der ungewohnten Prozedur des Bades erschöpft und wollte nichts als schlafen. Müde hockte sie auf einem hölzernen Stuhl in der Küche und dämmerte vor sich hin. Als ein Diener auf sie zutrat und ihr winkte, ihm zu folgen erhob sie sich schlaftrunken in der Annahme, er würde ihr einen Schlafplatz anweisen. Doch zu ihrer Überraschung führte er sie über eine Wendeltreppe in das obere Stockwerk und öffnete zwei hohe, weiße Türflügel. Er machte eine Kopfbewegung, die andeutete, sie solle in den Raum hineingehen.
„Warte hier!“ sagte er barsch und schloss die Türen hinter ihr.

.../>Der Raum war mit kleinen, samtbezogenen Stühlen und einem eingelegten Tischchen möbliert, an den Fenstern gingen roséfarbige Stores aus schwerem Brokatstoff. Die obere Hälfte der Wände war mit Malereien bedeckt. Jeanne betrachtete die Bilder mit wachsendem Entzücken. Wälder und kleine Seen waren dort abgebildet, gefallene Säulen aus weißem Marmor auf denen merkwürdige Wesen hockten, halb Mensch und halb Ziege. In dem hellblauen Wasser des Sees badete eine Schar junger Mädchen. Alle waren völlig nackt.
Jeanne errötete. Es waren nicht die unbekleideten Körper, die sie irritierten sondern die Art wie der Maler sie dargestellt hatte. Jede einzelne der Badenden stand in einer wohlberechneten Pose, die ihre Reize voll zur Geltung brachte. Diese Mädchen badeten nicht – sie stellten sich zur Schau.
Als die Tür sich öffnete, schrak sie zusammen. Vor ihr stand der Comte.
Er musterte sie mit raschem Blick von oben bis unten, dann lehnte er sich bequem gegen den weißen Marmorkamin ohne den Blick von ihr zu wenden. In der Hand hielt er eine braunlederne, schmale Reitpeitsche.
„Komm her!“
Er machte eine auffordernde Bewegung mit der Hand. Jeanne tat einige Schritte auf ihn zu und blieb dann zögernd stehen. Man hatte ihr nach dem Bad nichts einen weiten Umhang gegeben, ihre schmutzigen, zerrissenen Kleider waren von den Dienerinnen mit einem Ausdruck des Abscheus davongetragen worden.
„Näher!“
Sein braunen Augen waren abschätzend und leicht amüsiert auf sie gerichtet. Jeanne spürte plötzlich ein Kribbeln zwischen den Beinen, das Blut stieg ihr ins Gesicht. Sie ahnte ja, woran er dachte. Das, woran alle dachten. Pierre, der Bauer, die Knechte – wer auch immer. Auch dieser dort, der sie jetzt mit seinen schönen braunen Augen fixierte, würde solche Dinge im Sinn haben. Und doch hatte sie noch nie zuvor dieses seltsame Kribbeln gespürt. Genau dort an der Stelle, an der sein Blick sie berührte.
Er sah sie immer noch an, sein Lächeln drückte Zufriedenheit aus. Jeanne sog den Duft seines warmen Körpers ein. Ein schweres Parfüm lag darin, aufregend und geheimnisvoll. Ihr Atem ging auf einmal rasch.
„Für eine Hühnerdiebin bist du recht hübsch.“
„Ich hatte drei Tage nichts gegessen ...“
Er hörte gar nicht hin sondern hob die Hand und fasste ihr Haar, das noch feucht vom Bad aufgelöst über ihre Schultern hing. Er wog es ihn der Hand und nickte anerkennend.
Es kostete ihn nur eine kleine Bewegung, ihr den Umhang vom Körper zu reißen und sie nackt zu sehen. Sie zitterte, wartete darauf, dass er es tun würde. Doch er tat es nicht.
„Geh dort hinüber zum Fenster!“
Verblüfft sah sie zu ihm hoch. Seine Miene war auf einmal herrisch.
„Mach schon. Stell dich nicht so an!“
Das Fenster reichte bis zum Boden, dahinter lag der Park in Abendnebel gehüllt und verlassen.
„Öffne den Umhang.“
Sie zitterte vor Scham und spürte zugleich ein heißes Verlangen, ihm zu gehorchen. Langsam löste sie das Band, das den Stoff vorn zusammenhielt und warf dann einen raschen Blick zu ihm hinüber. Es war jetzt ein Glitzern in seinen Augen, sein Mund hatte sich ein wenig geöffnet, seine Nasenflügel bebten. Sie spürte seine Ungeduld und genoss sie. Langsam zog sie den Stoff auseinander, zeigte ihre Brüste, den Bauch, ließ den Umhang über ihre Schultern gleiten und verhüllte ihre Scham mit einem Zipfel des Stoffes,
„Du bist begabt, Hühnerdiebin ...“
Seine Stimme hatte jetzt einen anderen Klang bekommen. Sie sah, dass sein Atem rascher ging und spürte wieder das fatale Prickeln zwischen ihren Beinen und zugleich eine warme Feuchtigkeit. Sie drückte den Stoff fest gegen ihre Scham. Es wurde immer schlimmer.
„Herunter damit“, befahl er.
„Aber …“, wagte sie zitternd zu widersprechen.
Er machte eine rasche Bewegung mit der Reitpeitsche.
„Nun mach schon!“, gebot er herrisch.
Sie ließ den Umhang zu Boden fallen und seine Blicke berührten sie wie gierige, heiße Hände. Als sie von den Brüsten über den Bauch zu dem dunklen Dreieck zwischen den Beinen glitten spürte sie ein wildes Zucken in ihrem Inneren, ein Feuerwerk erhob sich bunt und strahlend vor ihren Augen und sie glaubte, die Besinnung zu verlieren. Verwirrt und erschrocken schloss sie die Augen.
„Gar nicht übel“, sagte er anerkennend.
Sie spürte, wie ein schmaler, kühler Gegenstand ihren Körper berührte, zwischen ihren Brüsten abwärts zu ihrem Nabel strich, über ihren Bauch glitt und um den Hügel ihrer Scham kreiste. Es war der silberne Knauf seiner Reitpeitsche.
„Zieh dich an“, befahl er.
Damit ließ er sie stehen. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, hörte sie die Schritte eines Dieners hinter sich und warf sich hastig den Umhang um die Schultern.
„Wenn Ihr mir bitte folgen wollt ...“
Jeanne war wie betäubt. Was war mit ihr geschehen? Bisher hatte sie die Männer, die sie mit Blicken belästigten, nur gehasst. Sie hatte dieses Anstarren, diese Berührungen als gewaltsam und verletzend empfunden. Jetzt war es anders gewesen. Heiße Feuchte rann an der Innenseite ihrer Schenkel herab und sie spürte immer noch, dass jede Faser ihres Körpers sich nach seinen Blicken, nach seinen Händen sehnte.
Nur langsam kam sie wieder zu sich. Kaum bemerkte sie, dass der distinguiert aussehende Diener, der sie vorhin noch kaum wahrgenommen hatte, sie jetzt mit ausgesuchter Höflichkeit behandelte. In ihrem Inneren stieg Beschämung auf. Er hatte sie angestarrt und sich darüber amüsiert. Er hatte sie taxiert und begutachtet wie eine Stute auf dem Pferdemarkt. Nie zuvor hatte jemand sie so gedemütigt. Warum hatte sie das geschehen lassen?

Christian hatte sich in den roten Salon zurückgezogen und dort in einen der Sessel fallen lassen. Was für ein Mädchen! Ein Stück praller, irdischer Lust gepaart mit himmlischer Verführungskraft. Ein Körper, wie für die Sinnenlust geschaffen und dabei eine bezaubernde, fast kindliche Art. Wer hatte ihm dieses süße Wesen zugeführt? Engel oder Teufel?
Wer auch immer. Die kleine Hühnerdiebin war tausendmal mehr Wert als der ganze Königshof. Zum Teufel mit Ludwig und seiner Eitelkeit.

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